Als Blind Date programmiert, setzte der „Tatort Steiermark“-Krimi Steirerblut am letzten Abend im Alten Tanzsaal in Eisenerz den würdigen Schlusspunkt einer höchst erfolgreichen Filmreihe.
Bereits im Vorfeld wurde von den Organisatoren mit großem Ansturm beim neuesten Film von Wolfgang Murnberger gerechnet. Deshalb wurde der 2012 nach einer Romanvorlage von Claudia Rossbacher verfilmte Krimi vergangenen Freitag in gleich zwei Vorstellungen präsentiert. Und dem war gut so. An die 350 Neugierige ließen sich das Gustostück Steirerblut mit den Hauptschauplätzen Eisenerz und Radmer nicht entgehen. Und das Publikum, darunter auch viele von auswärts, war gut durchmischt, Jung und Alt drängte sich in den dicht bestuhlten Saal. Der jüngste, wirklich enthusiastische Cineast, der keine einzige Veranstaltung ausgelassen hatte, war ganze 11 Jahre alt…
Über den regen Publikumszuspruch erfreut, sprach die Veranstalterin Gerhild Illmaier in ihren Eröffnungsworten das augenscheinliche Interesse an einem Kino in Eisenerz offen an und wurde mit spontanem Publikumsapplaus bedacht. Im Anschluss daran fand Kurator Wolfgang Stritzinger zum letzten Mal einleitende Worte zum bevorstehenden Programm, was auch für ihn als „Blind Date“ begann.
Gleich vorweg: Der Film wurde von Murnberger mit einer Reihe von heimischen Schauspielern – u.a. mit dem in Eisenerz bestens bekannten Johannes Silberschneider – besetzt. Gedreht wurde in Radmer und Eisenerz, und naturgemäß wirkten, wie auch bei Die Werkstürmer, Einheimische als Statisten mit. Die Geschichte in Steirerblut ist als klassischer Krimi aufgebaut. Das Rezept: Ein Mord, ein ungleiches Ermittler-Duo, ein bestechlicher Bürgermeister samt „berlusconeskem“ Neffen in einem doch nicht so romantischen Landidyll. Die unterhaltsame Mischung aus Lokalkolorit und brisanter Kriminalgeschichte mit überraschender Wende gelingt.
eisenerZ*ART kann mit der Filmreihe einen eindeutigen Erfolg verbuchen: Nach dem dank Live-Piano-Begleitung und Stummfilm-Ästhetik poetisch anmutenden Filmerlebnis Sodom und Gomorrha, nach den historischen Filmraritäten unter dem Titel „Nationalsymbol IndustriearbeiterInnen“, nach Erz-Schmerz und dem Kunstfilm Im Anfang war der Blick brachte man nun, als krönenden Abschluss mit Steirerblut einen Film nach Eisenerz, der bisher erst bei der Diagonale im März seine Premiere feierte, aber noch nicht öffentlich im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Damit zeigte sich auch, welch filmisches Potenzial die Region rund um den Erzberg in sich birgt. Gut möglich, dass es nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt.
(Karin Talaber)