Zahlreiche interessierte und fachkundige Personen fanden sich trotz heftigen Wetterumschwungs letzten Donnerstag zur hochkarätig besetzten Vernissage ein, darunter Karl-Heinz Herper, Antje Senarclens de Grancy, Karin Tschavgova, Kurt und Lore Stadler, Patricia Wess, Karin Reisinger sowie Bürgermeister Thomas Rauninger und Gerhard Niederhofer aus Eisenerz.
In den Eröffnungsworten zeichnete Kuratorin Alexandra Riewe gefühlvoll das Bild eines charismatischen und couragierten Architekten nach, der sich der europäischen Avantgarde verpflichtet fühlte und den der Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Netzwerker für die kommunistische Bewegung das Leben kostete.
Ganz besonders freute uns die Anreise von Ekatarina Degot, Intendantin steirischer herbst, die ihrerseits die Wichtigkeit dieses Projekts in emotionsgeladenen Worten in die Gegenwart brachte, dabei unmissverständliche Töne zum Krieg in der Ukraine anschlug und auf die prekäre Lage der Menschen in der Ukraine wie Russland einging. „Herbert Eichholzer – BLAUPAUSE“ findet sich im Parallelprogramm des Festivals steirischer herbst ’22 wieder.
Komplettiert wurde die Eröffnung durch die sehr persönlichen Ausführungen von Gil Illmaier, Hausherrin und Enkelin des Bauherrn Rudolf Brutmann, die die schwierige Entstehung des Wohn- und Geschäftsgebäudes in den 1930er-Jahren skizzierte, und die musikalische Umrahmung des Akkordeonisten Lothar Lässer, der präzis ausgewählte und erschreckend tagesaktuell anmutende Lieder aus jener Zeit vortrug. Durch die Ausstellungseröffnung führte Karin Hojak-Talaber.
Die Schau mit dem Titel „Herbert Eichholzer – BLAUPAUSE / Ausstellung – Exkursionen – Diskurse“ ist bis 16.10.2022 jeweils freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet, andere Termine können unter +43 (0) 699 13333366 vereinbart werden.
Ergänzt wird die Ausstellung mit Unterstützung des KiöR Steiermark durch Exkursionen zu den Spuren Eichholzers außerhalb von Graz sowie durch Diskurse, die im Detail auf unserer Programmseite dargestellt sind.
(Dank an Siegfried Gallhofer für die stimmigen Fotos.)