Der Erzberg ruft. Und das schon seit Jahrhunderten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts rief er auch immer mehr Frauen. Frauen, die von 1912 bis 1967 in zwölf Sortier- und Klaubanlagen am Erzberg im Schichtbetrieb arbeiteten. Die sogenannten Klauberfrauen. Heute sind die letzten Spuren der Klaubanlagen verschwunden. Doch die Erinnerung lebt. Die Erinnerung an eine schwere körperliche Arbeit und an eine durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung geprägte Gemeinschaft von Arbeiterinnen.
Die von Karin Hojak-Talaber kuratierte Schau macht die Ära der Klauberfrauen wieder lebendig. Auf sehr persönliche Weise kommen Zeitzeuginnen zu Wort. Daneben wird Wissenswertes zur Geschichte des Bergbaues am Erzberg präsentiert.
Die Schau, die ein Stück steirische Industriegeschichte vermittelt, wurde im Rahmen von eisenerZ*ART 2021 für den FreiRaum Eisenerz konzipiert und dort 2021/2022 gezeigt. In adaptierter Form ist sie nun im Museum für Geschichte zu sehen.
Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz Universalmuseum Joanneum
Kuratiert von Karin Hojak-Talaber
Ausstellungsgestaltung: Sigrid Bürstmayr und Annabell Spötl
Eröffnung: 29.06.2023, 19 Uhr
Kuratorinnenführung: 30.6.2023, 16 Uhr
Laufzeit: 30.06.2023–07.01.2024
Ergänzend zur KLAUBERINNEN-Schau brachte Karin Hojak-Talaber das Buch „Rund um den Erzberg. Die beeindruckende Geschichte der Klauberfrauen“ (Springer Verlag, 2021) heraus. Die Präsentation fand – ebenfalls im Rahmen von eisenerZ*ART – am 27.8.2021 in der Bohrerschmiede am Erzberg statt. Tags darauf wurde die Ausstellung im FreiRaum Eisenerz eröffnet.
Buchbeschreibung:
Karin Hojak-Talaber präsentiert rund 100 zumeist unveröffentlichte Aufnahmen, die den harten Arbeitsalltag der Klauberfrauen am Erzberg zwischen den 1910er- und 60er-Jahren dokumentieren. Diese einzigartige Reise in die Vergangenheit verdeutlicht anschaulich, wie entbehrungsreich und unverzichtbar der harte Arbeitseinsatz war. Dieser liebevoll zusammengestellte Bildband erinnert an ein wichtiges Kapitel der steirischen Industriegeschichte.