Sedimente – iranische Wandnischen und steirische Herrgottswinkel als Orte der Nostalgie

Fotoausstellung von Mahnaz Minavand (IR) und Joachim Hainzl (A), kuratiert von Maryam Mohammadi
18.09. - 16.10.2020 // verlängert bis 6.12.2020
FreiRaum Eisenerz, Freiheitsplatz 1A

Eröffnung: Freitag, 18. September 2020, 18.00 Uhr   
FreiRaum Eisenerz, Freiheitsplatz 1A   /   geöffnet freitags 15.30 – 18 Uhr 
Kuratorin: Maryam Mohammadi

 

In ihrem Fotoprojekt „Somewhere among Memories“ hat die in Teheran lebende renommierte Fotografin Mahnaz Minavand traditionelle Wandnischen („Taghcheh“) in Häusern iranischer Städte und Dörfer dokumentiert. Viele dieser inzwischen unmodernen Displays sind Spiegelbilder von Familiengeschichten und religiösen Symboliken, die, Sedimenten gleich, im Laufe der Zeit hier gestrandet sind. Sie dienen als simple Ablagen wie auch als religiöse Anbetungsorte.

In ihrer Funktion und Ausgestaltung diesen Nischen nicht unähnlich sind die so genannten Herrgottswinkel, die in steirischen Wohn- und Gasthäusern zu finden sind. Auch hier verschmelzen religiöse Funktionen mit biographischen Erinnerungsstücken in Form von Familienfotos, Sterbeandenken oder Reisemitbringseln. Der steirische Künstler und Kulturwissenschaftler Joachim Hainzl hat einige dieser Erinnerungsorte in Eisenerzer Häusern aufgespürt und fotografiert, und gleichzeitig ihre BewohnerInnen befragt, was ihnen ihre „Altarl“ heute noch bedeuten.

Dieser interkulturelle Dialog über familiäre Orte nostalgischer Erinnerungskulturen und Andacht in der Steiermark und im Iran wird diskursiv ergänzt durch:

– eine Ausstellungsführung von Kuratorin Maryam Mohammadi und Joachim Hainzl (Freitag, 25.09., 16 Uhr)
  — aufgrund von Schlechtwetter und verschoben auf Freitag 16.10. zwischen 16 und 18 Uhr!

– Hermann Stadlers Vortrag „Der Herrgottswinkel als Ausdruck christlicher Kultur“ (Freitag, 16.10., 16 Uhr).

 

Unser spezieller Dank gilt Diakon Hermann Stadler, ohne den wir den Zugang zu den gesuchten familiären Orten wohl nur schwer gefunden hätten, und der stets bemüht war sich bei dem Projekt helfend einzubringen.

Produktion der Ausstellung: GIL art.infection in Kooperation mit XENOS

 

Aufgrund des hohen Publikumsinteresses wird die Ausstellung verlängert bis 6. Dezember 2020!