„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.”
Soweit die philosophische Betrachtung von Resi Resch über die Welt und die Menschen.
Die Betreiberin des besten Würstelstands von Wien ist herzlich, grantig und urwienerisch.
Sie hat auf alle Lebensfragen eine Antwort parat. Bei ihrem Stand trifft sich die Welt: Der Hofrat, der seit dem Tod seiner Frau nichts mit seiner zweiten Wursthälfte anzufangen weiß. Die amerikanische Touristin, die Lipizzaner sucht und Pferdeleberkäse bekommt. Der Obdachlose, die Immobilien-maklerin, die Ratte aus der Mülltonne – skurrile Charaktere in Gestalt expressiver Klappmaulpuppen, die von Manuela Linshalm virtuos zum Leben erweckt und von Heidelinde Gratzl stimmig am Akkordeon begleitet werden.
Ein Panoptikum an Figuren, ein Kaleidoskop von Ereignissen münden in einer Geschichte voll Grant und Witz, Wiener Schmäh und Melancholie. Resi Resch verkörpert die Zuhörerin, Psychologin, Kupplerin und Wohltäterin in einem. Als veritables Wiener Original hält sie exzessives Schimpfen für befreiende Psychohygiene und vegane Würstel für Frevel.
„Mein Gott, es gibt so viele Vegetarier. Das ist geschäftsschädigend. I waaß net. So a pickerte Glasnudel? Des brauch i net. Na. Einmal bin ich schon gefragt worden, ob ich Tofu-Würschtl hab.
Da hab ich gesagt, bevor ich sowas verkauf, leg i mi am Zentralfriedhof.“
„Die Welt ist ein Würstelstand“ von Stephan Lack und Manuela Linshalm
Gastspiel des Schubert Theater Wien
Regie: Christine Wipplinger
Spiel: Manuela Linkshalm
Musik: Heidelinde Gratzl
Museumsdepot Trofaiach, Silvester Heider Platz 1
9.7.2023, 19.00 Uhr
Tickets: 15 €
Reservierungen: Tel. 0699 13005202
Schubert Theater: DAS Figurentheater für Erwachsene in Wien
Bekannt und beliebt für seine morbid-humorvollen Abende sowie für seine poetischen Bilderreisen, ist das Schubert Theater ein Ort der Phantasie und Magie. Seit einigen Jahren hat sich das Team unter Simon Meusburger und Lisa Zingerle ganz dem Figurentheater für Erwachsene verschrieben und verwirklicht neue und alte Stoffe, von Klassikern wie “Faust” und “Blade Runner” über Biografien wie “F. Zawrel” oder “Die Gesichter der Hedy Lamarr” bis zu Uraufführungen wie “Circus der Träume” und “Die Welt ist ein Würstelstand“.
Mit Nikolaus Habjan kamen die Klappmaulpuppen ans Schubert Theater und Produktionen wie „Schlag sie tot“, “Der Herr Karl” und “Don Quijote” entstanden. Seitdem erfreut sich das Repertoiretheater durch seine Mischung aus aktuellen Themen, Wiener Humor und technisch präzisem Puppenspiel großer Beliebtheit. Die Produktion „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ mit Nikolaus Habjan wurde 2012 mit dem Nestroypreis ausgezeichnet und feierte 2022 ihr 10-jähriges Bühnenjubiläum. Das nonverbale Stück “Paperman” gewann 2019 den Niederstätter SurPrize Kunstpreis in Bozen, und die Theateradaption von “Blade Runner” wurde 2022 in der Wochenzeitung FALTER unter die zehn besten Theaterstücke des Jahres gewählt.
Neben Kooperationen mit namhaften österreichischen Theaterhäusern, etablierten Puppenspieler*innen und jungen Gruppen der Figurentheaterszene sowie Gastspielen im In- und Ausland veranstaltet das Schubert Theater jedes Jahr eigene Figurentheaterfestivals, wie das “Puppen sterben besser-Festival” rund um Halloween und das “Internationale Figurenfestival” um den Tag des Puppenspiels am 21. März. Seit 2019 setzt sich das Team außerdem mit Digitalität und neuen Technologien im, am und für das Theater auseinander und eröffnete 2021 das Virtuelle Puppenmuseum beim hauseigenen Future Lab.
Bei eisenerZ*ART trat das Schubert Theater Wien bereits 2014 mit dem „Herrn Karl“ und 2021 mit dem „Circus der Träume“ auf.