2. Juli 11 – 12 Uhr: Eröffnung mit Klangperformance
Klanginstallation, realisiert von 6 Komponist*innen an 5 steirischen Orten und im Internet
Das Projekt „Klangnetze“ ist eine kollaborativ entwickelte, ortsspezifische Klanginstallation, die den Begriff des Netzwerks als Ausgangspunkt nimmt und fünf Orte in der Steiermark – Eisenerz, Leibnitz, Gleisdorf, Ligist und Spielberg – klanglich miteinander verbindet.
Dafür werden im öffentlichen Raum mobile Klangelemente installiert, die über photovoltaisch betriebene und von Künstler*innen programmierte Computer miteinander und mit ihrer akustischen Umwelt interagieren. Zu den fünf realen Orten kommt noch ein virtueller Ort hinzu, an dem alles miteinander in Verbindung gebracht online zu hören ist.
Hintergrund:
Netzwerke sind heute ein Teil des kollektiven Gedankenguts geworden, verbringen wir doch immer mehr Zeit in digitalen Netzwerken. Das Entwerfen, Strukturieren und Steuern von Netzwerken ist heute nicht nur in Technik und Wissenschaft, sondern auch in politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Kontexten präsent. Netzwerke werden eingesetzt um zu kontrollieren, belauschen und zu messen, Technologien, die wir nutzen, die uns gleichzeitig steuern und denen wir zu einem gewissen Grad ausgesetzt sind.
Die Idee des Netzwerks an sich ist jedoch frei von diesen negativen Aspekten. Der Begriff des Netzwerks hat sich schon um 1800 zur Beschreibung komplexer Systemen etabliert; Systeme, die aus vielen Teilen oder „Agenten“ bestehen, die miteinander kommunizieren oder interagieren. Das Projekt „Klangnetze“ greift diesen Aspekt wieder auf.
Ausführung:
Die beteiligten sechs Künstler*innen komponieren reaktive Klanginstallationen, die sich als klangökologische Interventionen verstehen. Jedes Klangnetz besteht aus fünf Agenten, wobei jeder Agent aus einem Mini-Lautsprecher, einem Mikrofon und einem „Raspberry Pi Zero“ (kleine autarke Einplatinencomputer, die nur über den produzierten und aufgenommenen Klang interagieren) besteht. Das emergente kollektive Verhalten des Netzwerks wird von den speziellen Eigenschaften der akustischen Interaktion jedes Agenten an seinem Ort hervorgebracht.
Projektleiter: David Pirrò
Komponist*innen: Luc Döbereiner, Margarethe Maierhofer-Lischka, Veronika Mayer, Daniele Pozzi, Hanns Holger Rutz, Ina Thomann
Das Projekt wird von der Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport des Landes Steiermark und vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport gemeinsam gefördert.