Omar Khir Alanam wurde 1991 in Ost-Ghouta, einem Vorort von Damaskus, geboren. Nach seiner Schulausbildung entschied er sich BWL zu studieren, musste dieses Studium aber aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in seiner Heimat Syrien abbrechen. Er floh in den Libanon, weil er nicht als Soldat in Baschar al-Assads Armee töten oder sterben wollte. Später führte ihn sein Weg weiter in die Türkei und schließlich, nach zweijähriger Odyssee, im November 2014 nach Österreich. Jedes andere europäische Land hätte es auch sein können, aber in der Türkei konnte er ohne Arbeitserlaubnis nicht mehr bleiben, da ihm zum Schluss kein Lohn mehr ausbezahlt wurde – und das trotz täglicher 15-Stunden Schichten.
Via Kurzaufenthalten in Innsbruck und Salzburg kam er in ein Gratkorner Flüchtlingsheim und brachte sich Deutsch per YouTube-Videos bei. Sprachpraxis versuchte er sich bei täglichen Besuchen in Graz anzueignen – bei Gesprächen mit PassantInnen auf der Straße und in Parks. Abends ging es mit dem Rad wieder retour nach Gratkorn, jeden Tag.
Er begann eine Ausbildung zum Fachsozialarbeiter mit Schwerpunkt Kulturvermittlung und fasste den Mut bei PoetrySlam-Bewerben mit eigenen Texten teilzunehmen. Und prompt erreichte er den dritten Platz bei den O?sterreichischen Poetry-Slam-Meisterschaften. Der ORF und andere Medien wurden auf ihn aufmerksam – und ein Verleger, der ihm anbot, ein Buch mit ihm zu machen. „Danke! Wie Österreich meine Heimat wurde“ (2018) wurde prompt zum Bestseller. Er schreibt über Liebe, Exil, Revolution, Flucht, Ausgrenzung, Heimat, Hoffnung und Identität. Er hat es seinen „Helden der Integration“ gewidmet, das sind all jene, die ihn unterstützten. In seinem neuesten Buch „Sisi, Sex und Semmelknödel“ beschreibt der Autor selbstironisch und mit viel Humor, wie er die Österreicher und ihre Eigenarten erlebt. Denn jahrelang musste er sich von ÖsterreicherInnen anhören, wie die Syrer so sind. Jetzt dreht er den Spieß auf einzigartige, humorvolle und feinsinnige Art um. Ein außergewöhnliches Sprachtalent und eine Bereicherung für die österreichische Literaturlandschaft.