Der gebürtige Innsbrucker Markus Wilfling verarbeitet in äußerst präzisen Beobachtungen die sich ihm bietende Wirklichkeit mit all ihren Ausuferungen und optischen Qualitäten. Seine Aufmerksamkeit gilt dabei wenig beobachteten Gegenständen, die in ihrer Fähigkeit, Schatten zu werfen oder sich zu spiegeln, immer neue Assoziationen zulassen, ohne dabei die Subjektivität des Künstlers in den Vordergrund drängen zu wollen. Sein ästhetisches Interesse liegt im Realen, im Gegebenem, nicht in der Manipulation. Der in Graz und Wien lebende und arbeitende Künstler inspiriert in seinen Arbeiten den Betrachter zum Verweilen, indem es ihm gelingt, den normalerweise flüchtigen und automatisierten Wahrnehmungs-prozess zu verlangsamen. Der Anschein des Inszenierten, des Gemachten entwischt, da Schatten und Spiegelungen von Objekten auch in den Alltagserfahrungen der Menschen vorkommen. Irritation entsteht aus der Substantialisierung des Virtuellen, des Flüchtigen durch die real-gegenständliche Verdoppelung ausgewählter Objekte, wie beispielsweise des Grazer Uhrturms im Jahr 2003. Dabei wird das Alltägliche zum Nebendarsteller des Flüchtigen, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht.