Die deutsche Bildhauerin Agnes Keil (*1970) verbrachte die Jahre nach Absolvierung ihrer Tanz, Theater- und Bildhauerinausbildung als freiberufliche bildende und darstellende Künstlerin, mit Restaurierungen in Klöstern und Kirchen, Ausstellungen, Kunstprojekten, Performances und als Choreografin. Seit Mitte der 1990er Jahre betreibt sie ihr Atelier in Memmingen und widmet sich auch zusammen mit Peter Heel der Kreation von Möbelskulpturen und dem Kunstbau. In Deutschland, Finnland, Italien und Norwegen übte sie spartenübergreifende Lehrtätigkeiten aus, ehe sie sich seit 1999 auf die Bildhauerei konzentrierte. Mit Holz, Bronze, Stahl und Draht schafft sie raumergreifende Kunstobjekte. Ihrer Tanz- und Theaterausbildung geschuldet, findet man ihre teils überdimensionalen Figuren stets in graziler Pose, tänzelnder, manchmal akrobatischer Bewegung. Damit konterkariert sie die eigentliche Schwere ihrer Werkstoffe und gibt ihnen Leichtigkeit und eine unverhoffte Transparenz. Das Spiel mit Licht und Schatten verleiht ihnen zusätzliche Bewegung, Veränderlichkeit und Flüchtigkeit. Mit ihren Figuren überwindet Keil räumliche Barrieren und bespielt die Atmosphäre, den Geist, den Klang, die Emotion des Raumes ausgiebigst. Sie sieht die Skulptur als Brücke zwischen dem Materiellen und dem Immateriellen, die abseits der haptischen Wahrnehmung eine Vielzahl an Türen öffnet.
Animierte Skulptografien aus Draht: www.agneskeil.de/skulpturgrafie.php?page=animation