Theater im Bahnhof

Das Theater im Bahnhof/Graz ist das größte professionelle freie Theaterensemble Österreichs. Das TiB/Graz versteht sich per Eigendefinition als zeitgenössisches Volkstheater, und setzt sich seit seinen Anfängen mit österreichischer Identität zwischen Tradition und Pop auseinander.

Für das TIB verlangt das Prinzip Volkstheater einen hemmungslos subjektiven Zugang. Selbstentwickelte Stücke aus der Beobachtung der vorliegenden Zustände stellen seit Anbeginn die Hauptidentität des Theaters dar, wobei die Inszenierung an theaterunüblichen Orten und an den Rändern des konventionellen Theaterbegriffs Bestandteil ihrer Praxis ist. Ca. 18 KünstlerInnen arbeiten an der Eigenkreation von Stücken, fordert die Vielseitigkeit des Ensembles ständig aufs Neue heraus. So entsteht eine andere Form der Dramaturgie.

Das TIB ist ein dynamisches Gebilde, dessen Tätigkeit und Wirkung nicht vollkommen programmierbar und planbar ist, Schritt für Schritt bewegt es sich vom Bekannten hin ins Unbekannte. Das Beziehungsfeld zwischen Recherche, Improvisation und Schreibtechniken ist der Forschungsgegenstand der Stückentwicklung. Inhaltlich umkreist das TIB zeitrelevante Themen, mitunter radikal subjektiv sowie die Wiedererkennung des Alltags und die tragikomische Erzählung von Alltagsmenschen.

Für das TIB, das seine SchauspielerInnen als Bühnentiere bezeichnet, ist Identifikation zwischen Publikum und Bühnengeschehen Kerngedanke eines zeitgemäßen Volkstheaters. Authentizität steht über Einfühlung, die Normalität im Spiel über der ästhetischen Stilisierung. Es herrscht grundsätzlich ein Bewusstsein über den theatralen Vorgang. Es herrscht ein Streben nach Peinlichkeit in Würde. Es geht um die Lächerlichkeit des Menschen und die Lächerlichkeit des/der spielenden Schauspielers/in. Und keine Angst vor scheinbarer Dilettanterie.

 

Das Theater im Bahnhof über sich selbst:

Theater machen ist in unserer Definition ein risikobereiter, kollektiver Prozess, der sich und seinem Publikum nichts schenkt und gerade dadurch zu etwas Besonderem wird. Diese Definition begleitet uns seit jeher in unserer Entwicklung. Sie verlangt von uns paradoxerweise ständige Veränderung und Verlässlichkeit in großer Frische. Das betrifft uns als Kollektiv, aber auch uns und unsere Produzenten, sowie die künstlerischen Partner. Nur wer sich konfrontiert, aussetzt und sein ganzes Ich einsetzt, kann unserer Meinung nach etwas erreichen. In unserem Ansatz vom zeitgenössischen Volkstheater hat diese Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz als Beispiel eines Lebens in der Mitte der Gesellschaft, große Bedeutung gewonnen. Wir machen keine Stücke über den Mittelstand, unsere Stücke zeigen uns als Teil eines Mittelstands in einer sich verändernden Gesellschaft. Das verlangt eine sich verändernde Ästhetik. Soviel liegt auf der Hand.

 

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Theater im Bahnhof bei eisenerZ*ART:

eisenerZ*ART | grand opening 2011 | 07.07.2011
eisenerZ*ART | 8790… und Hoffnung auf immerdar | 27.08.2011