Mit einem Film und einem Doppelkonzert nähern wir uns dem Thema Jodeln als spezielle, nicht an unseren Kulturkreis gebundene Vokaltechnik an:
Der Film Heimatklänge portraitiert drei außergewöhnliche Stimmkünstler aus der Schweiz. In mächtig komponierten Bildern kommt der beeindruckende Klang der von Wörtern befreiten menschlichen Stimme, dieses Jodeln und Juchzen, dieses mit der Stimme aus sich herausgehen, zum Ausdruck.
Zu unserer Freude ist es gelungen, einen der Protagonisten des Films, Christian Zehnder, nach Eisenerz einzuladen! Zehnder kommuniziert über alle Sprachgrenzen hinweg, er zerzaust mit virtuosem Jodel und Obertongesang alpine Gemeinplätze und schafft Musik nah am Herzen und fern von der Heimat, die den Zuhörer von archaisch vertrauten Gesangsreigen bis hin zu entrückt klingenden Mysterien der menschlichen Stimme trägt.
Programm im Detail:
Heimatklänge (CH/D 2007, 81 min.)
10. Juli, 19.30 Uhr, JUFA Ramsau
„Heimatklänge“ ist ein vielfach preisgekrönter Film von Stefan Schwietert (CH/D, 2007), der das bemerkenswerte musikalische Schaffen von Erika Stucky, Noldi Alder und Christian Zehnder darstellt: Vor der atemberaubenden Kulisse ihrer Heimat, den Schweizer Bergen, porträtiert der Film drei außergewöhnliche Stimmkünstler und den spannenden Weg der traditionellen alpenländischen Musik in die Moderne.
Die Musiker sind Teil eines zukunftsweisenden Aufbruchs der alpenländischen Vokalkunst und ihr Klangkosmos reicht weit über das hinaus, was wir als Gesang bezeichnen würden. In ihren experimentierfreudigen Auseinandersetzungen mit heimischen und fremden Traditionen wird die Bergwelt mit ihren mächtigen Naturschauspielen ebenso zur Bühne, wie die Landschaften und Geräuschkulissen der modernen Lebenswelten.
Duo Zehnder – Preisig / Matthias Loibner live in concert
12. Juli, 19.30 Uhr, JUFA Ramsau
Vokalist, Stimmenkünstler, Jodler oder Obertonsänger? Alles mag auf Christian Zehnder zutreffen und doch will sich der eigenwillige Schweizer Musiker, welcher schon mit dem unvergleichlichen Duo Stimmhorn die alpine Musik neu aufmischte und Kultstatus genießt, in seiner Vielfalt nicht einordnen lassen. In Eisenerz wird er gemeinsam mit dem Violinisten Tobias Preisig auftreten.
Beide Künstler kann man als Grenzgänger ihres Fachs bezeichnen. Der eine gilt als Pionier einer neuen, subversiven, aus der Tradition geschöpften alpinen Musik, der Andere als ein selten anzutreffendes Kleinod der jüngsten Schweizer Jazzszene. Die menschliche Stimme begegnet den entfesselten Klängen der Violine: Im Widerhall launig raunender Kehlgesänge sind das fein gesponnene, nicht domestizierte Klangwelten.
Zur Einstimmung auf dieses Konzert wird ein weiterer Ausnahme-Musiker auftreten:
Matthias Loibner erhielt für sein expressives, improvisatorisches Spiel den Beinamen „Jimi Hendrix der Drehleier„, er ist aber auch tonangebend in klassischen Musikprogrammen auf international höchstem Niveau. Seit über 20 Jahren ist Loibner auf Wanderschaft quer durch alle musikalischen Stile und Szenen. Uralt, noch nie gehört, sanft und sägend, kratzend und wunderschön erzählt er Geschichten mit diesem seltenen Instrument. In Eisenerz präsentiert er sein aktuelles Solo-Programm „Hurdy Gurdy Man“ mit einem großen Repertoire zwischen Klassik, Elektronik, Tradition und Imagination.
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Eintritt / Kartenverkauf:
Karten sind im Vorverkauf im Info-Büro Eisenerz (Tel. 03848-3700 / tourismus@eisenerz.at) sowie im JUFA Ramsau oder an der Abendkasse erhältlich.
Eintritt Film: Vorverkauf 5 EUR, Abendkasse 7 EUR
Eintritt Konzert: Vorverkauf 15 EUR, Abendkasse 18 EUR
Kombi-Ticket für Film und Konzert (nur im Vorverkauf erhältlich): 18 EUR
(Ermäßigung je 3 EUR für SchülerInnen und StudentInnen)