Johannes Silberschneider wurde am 13. Dezember 1958 in Mautern in der Ober-Steiermark geboren und tritt 1973 in das musisch pädagogische Oberstufenrealgymnasium Eisenerz ein, wo er seine ersten Auftritte in der Bühnenspiel-Gruppe und als Frontmann seiner Band JOHNNY SILVER & HIS CLAPPERS absolvierte.
Nach Matura und dem Präsenzdienst beginnt er am Max-Reinhardt-Seminar in Wien zu studieren. Bereits während seiner Ausbildungszeit ist er in diversen hauseigenen Produktionen in den unterschiedlichsten Rollen zu sehen und wird dabei von Axel Corti für den Film entdeckt.
Es folgen Engagements an einige der großen Bühnen im deutschen Sprachraum (Zürich, Stuttgart, Hamburg, München, Berlin). Er ist in zahlreichen Theaterproduktionen unter Regisseuren von Everding bis Zadek und in Stücken von Shakespeare bis Pinter zu sehen, mit einem Rollenrepertoire, das man zwischen neurotischem Pubertätsmelancholiker und frühem Greis ansiedeln könnte, und erweist sich bereits früh als Idealbesetzung für die österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts (etwa in Fritz von Herzmanovsky-Orlandos adeligen Gesellschaftssatiren DER OSTERHASE oder SELAWIE, APOLL VON NICHTS ODER EXZELLENZEN AUSSTOPFEN – EIN UNFUG oder H. C. Artmanns ERLAUBENT SCHAS – SEHR HEISS, BITTE! oder Thomas Bernhards ALTE MEISTER).
Ab 1995 konzentrierte er sich auf seine Film- und Fernsehtätigkeit. Hervorzuheben neben diversen Episoden-Auftritten in TV-Serien wie TATORT oder MA2412 sind vor allem seine Darstellungen in den Filmen von Axel Corti (HERRENJAHRE) Michael Hanek (REBELLION, DAS SCHLOSS) oder Harald Sicheritz (11ER HAUS, MUTIG IN DIE NEUEN ZEITEN) oder sein Sandler Rudi in der TRAUTMANN – Reihe.
Seit 1998 ist er auch in internationalen Produktionen zu sehen, etwa in Fernando Truebas LA NINA DE TUS OJOS an der Seite von Penelope Cruz, Robert Dornhelms ANNE FRANK – THE WHOLE STORY mit Ben Kingsley, oder in RUDOLPH – THE CROWN PRINCE mit Omar Sharif.
Der mittlerweile zu Kultstatus avancierte Kurzfilm COPYSHOP des österreichischen Multimedia Produzenten Virgil Widrich, in der es von Silberschneiderschen Figuren geradezu wimmelt, schaffte es 2002 sogar zu einer Oscar-Nominierung. 2012 wurde Johannes Silberschneider mit dem Großen Schauspielpreis der Diagonale geehrt.