Die Zeitlupe ist ein vielfältiges Phänomen. Ihr Ursprung – nicht nur technisch, sondern auch begrifflich – geht auf einen gewissen August Musger (1868 – 1929) zurück, der in Eisenerz geboren wurde – vielleicht nicht zufällig ein Ort, wo die Uhren langsamer zu ticken scheinen!
Grund genug für eisenerZ*ART, auf Anregung von Alexandra Riewe dem Begriff der Zeitlupe und der Auseinandersetzung mit Zeit und ihrer Wahrnehmung einen zweijährigen Themenschwerpunkt zu widmen.
Zunächst soll dem erfindungsreichen Priester an seinem Geburtsort ein zeitgenössisches Denkmal gesetzt werden: Zur Schaffung eines solchen wurde im ersten Teil des Projektes vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark der Wettbewerb „ZEITLUPE – Ein Denkmal für August Musger in Eisenerz“ ausgeschrieben. Der Denkmalbegriff war dabei weit gefasst und der Wettbewerb offen für jedwedes künstlerische Medium.
Am 3. August wählte eine fünfköpfige Fachjury aus den eingereichten Projekten das Siegerprojekt und weitere zwanzig Beiträge aus, die in Form von Plakaten drei Monate lang im öffentlichen Raum von Eisenerz ausgestellt werden. Dem mit € 1.500,– dotierten Siegerprojekt winkt die Aussicht auf Verwirklichung im Jahr 2017.
Eröffnet wird die Plakat-Ausstellung beim ROSTFEST. Im Zuge dieses Wochenendes wird überdies ein mit € 500,– dotierter Publikumspreis vergeben: Jeder kann seine Stimme für einen der ausgestellten Beiträge im ROSTFEST Head Office abgeben und nimmt damit an der Verlosung einiger Festival-Goodies teil.
__________________________________________________________________________________________________
…and the winner is: CLEMENS LUSER !
Luser überzeugte mit seiner Idee, Zeitlupe mit Geschwindigkeit zu verbinden und ein Objekt so schnell zu bewegen, dass es in unserer Wahrnehmung zu verschwimmen beginnt und unkenntlich wird, sodass die Zeitlupentechnik ins Spiel kommt, um es wieder erkennbar zu machen.
Die Einzigartigkeit einer rotierenden Skulptur, über die man den Effekt der Zeitlupe wahrnehmen kann, erschien der Jury (Elisabeth Fiedler, Gerhild Illmaier, Daniela Mariacher, Wenzel Mracek und Winfried Ritsch) als plausible Form eines Denkmals, die auf August Musger und seine Entdeckung verweist und deren Umsetzung als mechanisch-kinetisches Objekt zudem der technischen Arbeitsweise Musgers entspricht.
Zur ersten Nachrückerin wurde ANA VASOF gewählt. Zweiter Nachrücker ist LORENZ FRIEDRICH.
Die weiteren 18 ausgewählten Wettbewerbsbeiträge, die nun an zwei Orten in Eisenerz (Flutergasse 1 und Bergmannplatz 2A /hinter Barbarbastub’n), ausgestellt sind, stammen von Jörg Auzinger, Stefanie Brottrager, David Dokter, Lorenz Friedrich, Renate Kordon, Renate Krammer, Kri Kammerhofer, Gerhard Leixl, Ralo Mayer, Susane Onic, Erwin Stefanie Posarnig, F. Puttinger/P. Pregesbauer, Gerhard Raab, Resanita, Linda Maria Schwarz, Oiver Steinbauer, J. Sfiligoj/Ch. Zirkelbach/M. Smid, Gustav Troger, Anna Vasof und Bernhard Wolf.
Die Wettbewerbspräsentation mit Bekanntgabe des Siegerprojektes fand am 18.08. im Zuge der Eröffnung des diesjährigen ROSTFESTs statt.
Der mit 500 € dotierte Publikumspreis, für den während des Festivals gestimmt werden konnte, geht an GERHARD LEIXL.
Wir gratulieren dem Gewinner Clemens Luser, der sich nun mit der Umsetzbarkeit seines Denkmal-Projekts „Musger Motion Blur“ auseinandersetzen wird, sehr herzlich! Gückwünsche auch den beiden Nachrückern und dem Gewinner des Publikumspreises.
__________________________________________________________________________________________________
1. PREIS: Clemens Luser
__________________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________________